(von Alfred Klenter, Hünstetten-Limbach, 06.September 2009)

Um den 20. Juli herum waren in den Feldern nördlich von Limbach große Schwärme von Staren zu beobachten, die in großen Schleifen ihre Bahnen zogen.
Als die einzelnen Pulks sich mal wieder vereinigt hatten, kam es zu einem seltsamen Schauspiel: Der riesige Schwarm verdichtete sich mehr und mehr, bewegte sich dann nicht mehr vom Fleck und zeichnete sich vom Himmel als riesiger schwarzer Punkt ab. An keiner einzigen Stelle konnte man durch dieses schwarze Gebilde hindurch blicken, so dicht waren die Tiere auf einander gerückt.

Dann offenbarte sich mit einem Mal des Rätsels Lösung: Über dem Starenheer war ein Turmfalke aufgetaucht. Kaum, dass ich ihn eindeutig als solchen erkannt hatte, stieß er beinahe senkrecht auf das gefiederte Knäuel zu und war gleich danach in diesem verschwunden. Sekunden später war alles vorbei. Der Falke entfernte sich, ohne Beute, und die Stare waren mit einem Schrecke davon gekommen.

Normalerweise greift ein Turmfalke keine Stare an, wie ich von einem Kenner der Vogelwelt erfahren konnte. Da es in diesem Jahr allerdings besonders wenig Mäuse gibt, war der Mäusejäger an diesem Tagoffenbar so hungrig, dass er alles auf eine Karte gesetzt hat. In der Not soll der Teufel bekanntlich ja sogar Flegen fressen.

Alfred Klenter, H-Limbach

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