Die Vogelschutzbeauftragten ihres Ortsteils sind auf Anfrage
gerne bereit mit „Rat & Tat“ zur Seite zu stehen.

1. Materialien

Verwenden Sie 20 Millimeter dicke, ungehobelte Bretter aus Fichte, Tanne oder Buche. Sperrholz, Span- oder Tischlerplatten sind nicht witterungsbeständig und daher ungeeignet. Verwenden Sie wasserbeständigen Holzleim, Schrauben (3,5 x40[mm] / 4,0 x 50[mm]) oder Druckluftklammern mit einer Mindestlänge von 40[mm] anstelle von Nägeln. Damit ist gewährleistet, dass die Verbindungen dauerhaft halten. Zum Schutz vor Feuchtigkeit und Pilzbefall sind die Außenwände mit Holzlasur zu behandeln. Empfohlen wird Asuso Holzlasur Typ 41 (Eiche Hell), da diese haltbarer als eine farblose Lasur und nach vollständiger Austrocknung auch für Spielgeräte zugelassen ist.

http://www.asusoshop.de/Asuso-Holzlasur-LANGZEITSCHUTZ-3-Liter

Die Farbe kann z.B.: bei der Firma „MALERBEDARF BERTHOLD KALTWASSER“ in Hünstetten-Beuerbach gekauft werden
(http://www.berthold-kaltwasser.de/)

Verzichten Sie unbedingt auf Holzschutzmittel im Innenraum der Nistkästen, um die Gesundheit der Tiere nicht zu gefährden. Zur Abdichtung des Daches wird die Verwendung von Kunststoff-Dach- und Dichtungsbahnen empfohlen. Diese kann bei richtigem Zuschnitt einfach mit Dachpappstiften festgenagelt, oder noch besser, zusätzlich mit einem Heißluftfön verschweißt werden. Teerpappe auf dem Dach ist nicht sinnvoll, da diese eine nicht so lange Haltbarkeit hat.

Bei Bedarf sprechen Sie bitte Ihre örtlichen Vogelschutzbeauftragten an.

2. Wohnraum und Maße

Die lichte Weite der Bodenabmessungen für einen Standardkasten sollten mindestens 130 x 130[mm] sein. Bohren Sie mindestens vier, etwa fünf Millimeter breite Löcher, zur Belüftung und Entfeuchtung in den Boden. Die dazu passende Kastenhöhe im Innenraum beträgt im Schnitt 240[mm]. Damit Katzen und Marder nicht mit der Tatze an die Brut gelangen, muss sich die Lochunterkante bei einem Höhlenbrüterkasten mindestens 17 Zentimeter über dem Kastenboden befinden. Der Durchmesser des Einfluglochs bei diesem Standardkasten beträgt 30-32[mm]. Diese Standardkästen werden hauptsächlich auch in den Wäldern und an Waldrändern von dem Vogelschutzbeauftragen aufgehängt.

Anleitungen und Links finden Sie auf dieser Internetseite. 

3.  Anbringen von Nistkästen

Hinweis:
Das Anbringen von Nistkästen in der freien Landschaft oder in Waldgebieten muss mit dem für den gewählten Bereich zuständigen Vogelschutzbeauftragen abgestimmt werden.

Hängen Sie Nistkästen nach Möglichkeit mindestens in drei Meter Höhe auf. Damit kein Regen eindringen kann, darf der Kasten niemals nach hinten überhängen. Der Kasten, bzw. das Einflugloch, sollte nach Osten oder Südosten ausgerichtet werden. Wird ein Kasten zur Wetterseite (Westen) ausgerichtet besteht die Gefahr, dass der Innenraum bei Regen nass wird. Bei einer Ausrichtung nach Süden wird bei praller Sonne der Kasten zu stark Aufgeheizt und dadurch die Brut gefährdet.Zur Befestigung an Bäumen eignen sich rostfreie Alu-Nägel oder feste Drahtbügel. Auch Schrauben können verwendet werden. Diese müssen allerdings jährlich geprüft und mit einem Akkuschrauber gelockert werden, da ja ein Baum wächst. Rostige Schrauben sind durch Neue zu ersetzen. Alles andere schädigt die Bäume.

Nisthilfen von gleicher Bauart sollten in Abständen von mindestens zehn Metern aufgehängt werden. Bei diesen Mindestabständen finden die brütenden Tiere auch genügend Nahrung für sich und ihren Nachwuchs.

Nisthilfen sollten am besten im Herbst angebracht werden. 
Dadurch können Vögel, Kleinsäuger und Insekten sie zum Schlafen und Überwintern nutzen. 


4. Reinigung

Nistkästen müssen nach der Brutsaison gereinigt werden. Hintergrund ist, dass in alten Nestern öfters Flöhe, Milben oder Lausfliegen hausen. Die Reinigung sollte im Spätsommer oder dann erst wieder im Februar vorgenommen werden, um Überwinterer wie zum Beispiel den Siebenschläfer nicht zu stören. Bei der Reinigung wird das Tragen von Handschuhe empfohlen. Das Nistmaterial darf keinesfalls in die Wohnung mitgenommen werden, da Vogelflöhe und anderes Getier auf den Menschen überspringen kann. Es genügt, das alte Nest zu entfernen und den Kasten bei stärkerer Verschmutzung auszubürsten. Verzichten Sie auf Insektensprays oder chemische Reinigungsmittel. Kontrollen während der Brutzeit sind zu unterlassen, um die Brut und Aufzucht der Jungvögel nicht zu stören. 

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